Texte
Cédric Barberis, ein junger walliser Maler, wendet
sich ausschliesslich der Malerei zu. Die Begabung hat diesen Weg
gebahnt, ohne dass er erklären könnte, wie die Bilder entstehen. Er
spielt ohne Absicht mit den einfachen Werkzeugen von Zeichnen und
Malen. Es ist das Geheimnis von «wie man wird, was man ist» (Friedrich
Nietzsche, «Ecce homo»). Der Künstler will, dass seine Versuche dorthin
führen, wo sie hinführen, nicht zu einem im voraus bekannten Ziel.
Lyrische Empfindungen und die Schönheit der Materie bestimmen die
Uebertragung auf die Leinwand. Zu Beginn sind es dunkle Pastelltöne,
und ein Licht, das auf sie fällt, eine abstrakte Komposition. Daraus
modulieren sich weibliche Körper, Gesichter. In poetischer Verdichtung
stellt sich eine erotische Aura ein, in den Augen, im Blick, in der
Haltung, in der Zärtlichkeit der malerischen Uebergänge. «...l’érotisme
est l’appropation de la vie jusqu’à la mort» (Georges Bataille,
«L’Érotisme»). Die Undurchdringlichkeit der individuellen Grenzen und
des dahinter drohenden Unbekannten treiben die Malerei von Barberis.
Aktmalerei als Allegorie des Kreatürlichen wird mit heiterer Eleganz
dargereicht. «Elle est retrouvée. Quoi ? – L’Éternité. C’est la mer
allée – Avec le soleil» (Arthur Rimbaud, «L’Éternité»).
Beat Selz. |
Cédric Barberis
Ausstellung:
Juni - Juli 2009 |