Texte
Serge Cantero – L'imparfait du subjectif – Ausstellung 3. September bis 1. Oktober 2006
Was man von meiner Malerei zuerst wahrnimmt, ist nicht das Stoffliche, die Farbmasse oder der Pinselstrich, sondern, was dargestellt ist. Die Technik, die Form und die Struktur des Gemäldes haben eine beschreibende Funktion. Meine Malerei gibt Scheingebilde wieder, die sich als Wirklichkeit ausgeben. Die Lust am Erzählen, am Ausdrücken der Fantasie, die Faszination des Traumes, die Berichterstattung, das Gedächtnis, das Bild, reell oder mental, sind am Ursprung meiner künstlerischen Tätigkeit. Die Lust, die Welt, von der ich umgeben bin, wiederzugeben, die Menschen, denen ich begegne, die Tiere, die ich erfinde, was ich erlebe, was ich sehe, haben mich von der Kinderzeichnung in die Malereikurse der Kunsthochschule geführt. Aber Objekte zu malen, Personen, Orte, um davon ein Abbild zu schaffen, um ein Bild davon zurückzubehalten, genügte mir nicht, ich musste das alles vielmehr erfinden, ein Universum in eigener Sprache erschaffen. Ich habe die Malerei als Figuration eingesetzt, deren einzige ikonographische Quelle das Gedächtnis , und deren einzige technische Gesetzmässigkeiten die Geometrie und die Feinheit der Wahrnehmung sind. Eine Methode, verwandt mit dem automatischen Schreiben, hat sich mir bald aufgedrängt, die Bilder erschienen mir von selber in der scheinbaren Unordnung der ersten Linien und Farb-Flächen, die der Pinsel auf die Leinwand brachte. Ich fing die Gesichter, die Körper, die Objekte in den Biegungen ein, die Raumtiefe in den Geraden und den Flächen, die durch deren Überschneidungen gebildet wurden. Jedes mal ist es für mich eine Überraschung. Denn ich erzähle diese Geschichten vor allem mir selber. Um mich zum Lachen zu bringen oder mir Angst einzujagen, um mich zu entblössen oder zu verbergen, aus Spielfreude, aus Liebe, aus Empörung. Das Thema meiner Malerei muss man in den Elementen suchen, aus denen diese sich zusammensetzt: in den Personen, den Objekten, den Landschaften, im graphischen, farblichen, symbolischen Vokabular, in den Proportionen, in der Dimension, im Masstab, in der Perspektive, im Licht, im zeitlichen Bezug. Selbstverständlich enthält jedes meiner Bilder auch Inhalte meines Denkens, meiner Wahrnehmung, meiner Sehweise der Welt, meiner Art, die Beständigkeit des gemalten Bildes darzustellen, meines Alltags. Jedes hat aber seine eigene, innere Logik und jeder Bildteil, wenn auch meiner Vorstellungskraft entsprungen, hat seine eigene Existenzberechtigung und hat sich selbst in der Beziehung zu den benachbarten Elementen erschaffen, in Funktion von Regeln, die mich übersteigen und die ich anwende, ohne sie genau zu kennen. Meine Malerei ist demzufolge total subjektiv, sie ist sich ihr eigenes Thema. Vielleicht ist es eine Fortentwicklung der konstruktivistischen Abstraktion, der reinen Form. Die Zurückhaltung bezüglich bildlicher Aussagen, das Fehlen konkreter Anhalt spunkte, die Vielzahl möglicher Interpretationen, die Mischung von Stilen und Techniken können die Möglichkeit zum Dialog hervorbringen. Dialog zwischen Materie und Geist, vermittelt von Sinnen und Werkzeugen, Dialog zwischen Betrachtern und Werk, vermittelt von den gemalten Objekten, Dialog zwischen der Welt und mir selber, vermittelt durch das Abbild. Ich suche im Betrachter einen Komplizen, der sich in der Ungewissheit, der Ungenauigkeit wiederfindet, die das menschliche Denken kennzeichnet, und der durch seine Lesart, seine persönlichen Empfindungen, seine «Intelligenz» im engsten Sinne des Wortes, diese Fiktion, welche die Malerei ist, in Wirklichkeit zu verwandeln vermag. Serge Cantero Lausanne, 25. April 2006 (Übersetzung Beat Selz ) PERREFITTE / Exposition de Serge Cantero à la Galérie Selz Le monde comme en rêve Rieuses ou dramatiques, attirantes ou morbides, les peintures de Serge Cantero offrent un terrain de jeux privilégié à la fantaisie et à l'imagination. Plus simplement, l'artiste lausannois peint le fruit de son imagination et le monde qui l'entoure avec une liberté d'expression complète. Un camion rouge devant un garage avec un serpent amical qui tombe du ciel et des poissons charnus qui remontent la toile, le tout dans un mélange de couleurs vives et saturées. Le sujet est farfelu, la représentation s'apparente au langage de la bande dessinée, mais la composition de la toile est tout ce qu'il y a de plus rigoureuse. Comme le dit lui-même Serge Cantero : « Ma peinture est totalement subjective, elle est son propre sujet ». Alors inutile de se pencher avec sérieux et déférence devant les tableaux en cherchant un sens à tout cela. Le nom de la toile suffit. Qu'elle se nomme « Eau usée », « Python » ou « la carte des glaces », chacun s'y retrouvera. L'hermétisme de l'art contemporain y est absent au profit d'une invitation à rêver, d'une invitation à se laisser emmener dans la toile comme s'il s'agissait d'un rébus. Serge Cantero ne s'explique pas, il peint. Il représente le monde tel qu'il le perçoit, tel qu'il le rêve ou l'imagine pour l'offrir à la vue et à la perception de chacun. Loin de l'hermétisme ou de l'obscurantisme de certains, l'artiste offre le fruit de son labeur en toute simplicité. A chacun ensuite de le découvrir à la manière d'un complice. « Serge Cantero se représente à la manière d'un clown, se plaît à dire le galeriste Beat Selz . Il peint son monde sans trop de sérieux, mais avec une certaine empathie pour l'être humain. Une joie de vie se dégage, mais sans toutefois oublier la détresse du monde. » En un mot comme en cent, Serge Cantero se joue du monde avec une fantaisie toute personnelle qui plaira aux rêveurs. Le vernissage de l'exposition «L'imparfait de subjectif » de Serge Cantero aura lieu le dimanche dès 16h. Animation musicale « Elégie géométrique » dès 17h. S. |
Serge Cantero
Ausstellung:
September - Oktober 2006 |