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Léonard Félix (Porrentruy) Ausstellung vom 4. September bis 2. Oktober 2005
Von vornherein ist zu sagen, dass die sichtbare Welt in der Kunst keinesfalls eine verpflichtende Komponente ist, lediglich Absicht und Haltung der Künstlerinnen und Künstler sind es. Ein minimales Können erlaubt, das zu realisieren, was andere im Lauf der Geschichte herausgearbeitet haben. Talent besteht darin, den Gehalt eines Projekts mit seiner Form in Uebereinkunft zu bringen, auf der Suche nach neuen technischen und formalen Lösungen, bis zur höchsten Intensität. Die Wiedergabe der Realität ist demgegenüber überlagert von einer grossen Zahl persönlicher Erinnerungen, von der Konvention der figurativen Abbildung, von der Auseinandersetzung mit historischen und stilistischen Interpretationen, sowie solchen der Wiedergabetechnik. Sehen und Verstehen der Abbildung oder der Uebersetzung irgendeiner in den Rang eines Kunstwerks erhobenen Wirklichkeit erlaubt, das Verständnis der Künstlerin oder des Künstlers für die zeitgenössische Realität zu beurteilen: Kultureller, sozialer, oekonomischer und politischer Kontext. Kunst sollte demzufolge für Alle und Jeden zugänglich sein (?). Warum ist dies nicht so ? Weil wir in eine Wirklichkeit eingetaucht sind, die dem gewöhnlichen Sterblichen meist entgeht. Allein einige sensible und luzide Wesen, Forscher in allen Gebieten des Denkens und der menschlichen Tätigkeit, sehen oder fühlen Oeffnungen, dort wo alles undurchsichtig oder allzu banal erscheint. Spekulation, scharfsichtige Suche, Hang zur Gesamtschau, unablässige Konfrontation zwischen Erreichtem und Neuem fördern die besten Optionen und erschliessen neue Territorien. Die Faszination für die Arbeit an vorderster Stelle der Forschung, so bescheiden sie auch sei, weckt Neugier und Weltoffenheit. Die Komplexität der Welt entfacht Abneigungen und Antipathien, mit denen schwer umzugehen ist. Besonders wenn sie rational und messbar sind, können sie unsere Gefühle tiefreichend verstören. Daraus entstehen Zweifel und Unruhe, wenn es nicht Auflehnung und Wut sind, sobald man sich seiner Situation als soziales Wesen bewusst wird. Léonard Félix stammt aus Pruntrut. Er wurde an der Kunstschule Basel ausgebildet und ist Maler und Illustrator. Er vereint diese beiden Arbeitsgebiete ohne dass seine künstlerische Tätigkeit darunter leidet. Beiden kommt seine Neugier und sein Talent zugut. Zunächst gibt es das Auge des Künstlers, das die visuelle Erfahrung übermittelt, die Wahrnehmung der Eigenschaften, der Abstufungen und der Farbnuancen, mit ihren subtilen Tagesschwankungen und der Brechung des Lichts, das durchscheinende Objekte bei unterschiedlicher atmosphärischer Dichte durchquert. Das Auge öffnet sich dem Reichtum gebauter Strukturen, der Vielfalt, in welcher sie aufeinandergestapelt und ineinanderverschachtelt sind, den Kontrastierungen der Materialien, der Dicke der Mauern, den Formen von Passerellen, Palisaden und anderen Geländern. Dann gibt es auch die Verkleidung der Wände, die Oberfläche der Dinge, malerisch allein für sich selber, die zu kopieren einem Manieristen schon genügen könnte: Verwitterte Verputze, Risse im graugrünen Kalk des Barrio, der schimmelige Zerfall alter Hafenanlagen. Ferner gibt es das, was die Vergangenheit aus Kämpfen und der Stolz auf das Sein vermitteln: Der Stein, die Erde, der Kalk (Tochter des Feuers), das Oel (Tochter der Natur), das Salzwasser der Gischt und der Sturm des Nordwinds. Man spürt darin die ganze Vielfalt kultureller Wurzeln: keltisch, arabisch, fränkisch, phönizisch, römisch, afrikanisch und baskisch, welche Léonard Félix in seinen Heften und photographischen Dokumentationen aufnimmt, aus den seine Arbeit schöpfen kann. Danach ist eine Wahl zu treffen, und es ist das, was bei Félix besonders beeindruckt: Alles resumiert sich in einigen gedrungenen, übereinandergeschichteten Bauten, offenen Gefässen unserer Welt. Die weiter oben beschriebenen Elemente sind darin enthalten. Die Luft zirkuliert darin, verbraucht oder erfrischend, das Wasser unterhöhlt den Stein oder fliesst unter den Passerellen, der Ton spiegelt das Gold des Abends oder trägt die Schatten der Nacht. Die Fassaden sind mit unzähligen Balkonen durchsetzt, mit Türbogen, gewölbten Durchgängen, wie um die absorbierende Oberfläche zu vergrössern, auf jeden Fall, um uns noch eine Steigerung unserer Gefühlsreaktion zu vermitteln. Die Transparenz öliger Folien lässt die Pigmente die Qualität der Emotionen ausdrücken, die der Künstler uns teilen lässt. Die grundlegende Zeichnung ist solid, entschieden, und überträgt den Geist der Perspektive in subtilen Variationen, welche nur die Bewegung der Augen oder die beidäugige Sicht wahrnehmen. Der Saft der aufeinander folgenden Farben, das feine Wechselspiel der verschiedenen Kobaltblau, der gelben Ockerfarben, der Erden, der Varianten von Karmesinrot und anderer Malachiten, bestimmen das Schimmern des Lichts. Die Leinwand erhält dadurch ihren Zusammenhalt. Aber dieser verbirgt die Leidenschaft und Fokussierung des Bewusstseins, die dahinter steht. Die vielfältige Suche und die unermüdlichen Versuche häufen sich im Atelier, andere Pisten zeichnen sich ab, in Richtung auf das Porträt, zum Beispiel, und wieder andere werden aufgegeben. Der Wissensdurst des Künstlers und sein Interesse an der italienischen Renaissance und ihren «Adorationen», oder, demgegenüber, an den rigorosen aber feinfühligen Kompositionen von Diebenkorn, nähren sein kreatives Denken. Die Masse der Werke und ihre Beziehung zum Inhalt spielen eine sehr bedeutende Rolle. Vielleicht gibt es hier einen inneren Zusammenhang mit der Illustration: Was immer das Format der Leinwände ist, die wiedergegebenen Elemente sind uns vertraut, zugänglich, jederzeit dem Gang des Betrachters offen. Das hängt mit der Grösse der Pinsel zusammen, die dem Bildthema entsprechen, in sichtbaren, freien und sinnlichen Gesten. Der Arm des Künstlers nuanciert die Gebärde, die ihn beherrscht, der Körper folgt dem Geist der Formen. Seltene Anfechtungen verraten, dass nicht alles so glatt ist und leicht, und verweisen uns an die Realität zurück. Aber wir bleiben bei der Malerei, weil sie frisch und schön ist, und die Ueberlegenheit des Geistes über die Maschine zeigt, welche kalt ist und durchschaubar in ihren Abläufen. Jean-René Moeschler (Uebersetzung aus dem Französischen von Léo Biétry und Beat Selz) JOURNAL DU JURA 16 septembre 2005 PERREFITTE - Espace d'Art Selz Sensibilités urbaines de Léonard Félix L’Espace d’Art Contemporain Selz de Perrefitte profite de cette rentrée pour promouvoir un jeune artiste régional. Léonard Félix, natif de Porrentruy est encore peu connu du grand public. Après avoir obtenu sa maturité au Lycée de Porrentruy, ce jeune trentenaire suivit, de 1992 à 19996, des études à l’Ecole des beaux-arts de Bâle. Peintre et illustrateur, Léonard Félix fait partie de cette génération capable de passer d’un domaine à l’autre, sans que l’un deux n’en pâtisse. Les œuvres présentées à Perrefitte, uniquement des huiles sur toiles, retranscrivent un univers urbain très familier, mais aussi parfois un brin mystérieux. Les tons souvent primaires déploient sur les sujets comme un filtre de sensations étranges. Très chaleureuses pour les unes, glaciales pour d’autres, ces sensations permettent pour chaque œuvre de s’aventurer dans un monde que l’on connaît, mais qui semble très dénaturé aussi. Ces immeubles, quartiers, autoroutes, retranscrits avec une maîtrise de la perspective et une organisation des différents plans parfaite, réinventent un monde totalement vide d’humains. Toutefois, celui-ci n’est pas pour autant déshumanisé, car les différentes influences culturelles que l’on peut reconnaître dans chaque tableau renvoient le spectateur à ses propres souvenirs et expériences. La peinture de Félix dégage une impression d’espace et de liberté énorme, ce qui peut paraître paradoxal, puisque les sujets représentés, souvent des immeubles de banlieue, ne sont dans la réalité pas très propices à la liberté et à l’espace. C’est peut-être un des messages de la peinture de Léonard Félix, à savoir que la liberté se construit d’abord dans l’esprit et que seul l’esprit peut prendre le pas sur une réalité parfois froide et rigide. (jhe) Le Quotidien Jurassien, samedi 17 septembre 2005 ART – L'architecture urbaine au cœur des œuvres de Léonard Félix exposées à Perrefitte Stéphanie Bourquard Peindre le bâti pour mieux jouer avec la perspective et la transparence La galerie Selz à Perrefitte abrite les œuvres de Léonard Félix jusqu'au 2 octobre. L'artiste traite l'espace urbain et les constructions qui le définissent dans un style pictural qui aime jouer avec la perspective et la transparence. Dans cet environnement dépourvu de présence humaine, les bâtiments se découvrent une âme. Léonard Félix est né à Porrentruy en 1973. Il a étudié les Beaux-Arts à Bâle avant d'occuper un atelier d'artiste à Barcelone entre 2001 et 2002. Parallèlement à son activité de peintre, il travaille dans le domaine de l'illustration et a déjà participé à deux ouvrages publiés aux Editions La Joie de Lire. Perspectives éclatées Dans Escalier vert , l'artiste exploite le motif de l'escalier. Des jeux de lumière fractionnement l'espace en larges marches ; les ombres ainsi projetées multiplient les structures visibles et créent une étonnante impression de tridimensionnalité. Si la troisième dimension s'impose d'emblée, c'est que l'artiste travaille beaucoup sur la perspectives : des constructions massives, vues de trois quarts ou de dessus, penchées, mais aussi des toits, des meubles ou des caves, sont autant de motifs architecturaux qui permettent de jour avec la perspectives, parfois de la maltraiter, en multipliant les point de fuite. Si la palette de l'artiste est relativement dépouillée, les tons sombres sont parfois secondés par des bleus électriques et des rouges chatoyants qui créent une atmosphère singulière. Ces couleurs lus vives forcent l'interrogation : le magenta désigne-t-il le feu ? Un coucher de soleil ardent ? Un simple vernis du bâtiment ? Châteaux d'eau est l'exemple même d'une toile où la couleur est vibrante. Dans les œuvres chromatiquement plus sobres, la lumière est énigmatique. C'est davantage dans les ombres noires, dans les vides opaques et profonds que laissent deviner les multiples ouvertures des édifices, que le spectateur est interpellé par un climat mystérieux, parfois inquiétant. Fractions présente un édifice étagé et un ciel troublant, où les tons gris, jaunes et bruns tourmentent l'ensemble. Jeux de transparence Les tableaux de Léonard Félix appellent une observation soutenue ; il faut savoir apprivoiser les différentes couches de peinture qui se superposent pour accéder à une nouvelle image, qui forme avec l'ancienne comme un palimpseste. Il existe un effet de transparence dans la majorité des œuvres présentées. La technique de l'huile, choisie par l'artiste, lui permet de retravailler la toile à sec et de créer ainsi des superpositions d'éléments. L'apparition de formes évanescentes est à la fois une qualité et une originalité de l'œuvre du peintre bruntrutain. Il est par ailleurs agréable, dans cet univers urbain abandonné par l'homme, d'approcher le geste de l'artiste dans ce traits de pinceau. Sa méthode Léonard Félix travaille à partir de sa documentation personnelle. Les photos prises lors des ses voyages, notamment en Espagne et en Thaïlande, constituent le point de départ de ses tableaux. C'est l'atmosphère d'un site, la disposition d'un bâtiment dans l'espace, la singularité d'une architecture, qui attirent son regard. L'artiste affirme rechercher les « vibrations d'un lie », « l'attractivité d'un bâtiment », la « physionomie d'une maison ». Une fois fixées sur la pellicule, ses vues urbaines sont traitées avec une très grande liberté, le tableau achevé s'avérant parfois très éloigné du ou des clichés qui l'ont inspiré. |
Léonard Félix
Ausstellung:
September - Oktober 2005 |