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Philippe Fretz – 360°: Artistes, artisans et castors
Ausstellung 5.September bis 3.Oktober 2010 Die Kunstschule liess ihn gewähren und bis heute ist Fretz ein figurativer Maler. Seine Landschaftsmalerei ist Tiefensicht des Mysteriums von Raum und Zeit. Er sieht sich in der mimetischen Tradition der Antike (Plato, Aristoteles), die in der Renaissance fortgesetzt wurde (Leonardo, «Trattato della pittura») und bis heute diskutiert (Paul Feyerabend: «Farewell to reason») und kommentiert (René Girard: «toute violence est mimétique») wird. Fretz sagt, dass er ein Kunstmaler ist, «qui se plaît à l’idée d’un co-héritage, celui des anciens avec les contemporains, celui de Giotto, avec Neo Rauch». Der Künstler ist zum meditativen Einzelgänger prädestiniert. Der Standort seines Ateliers in der alten Fabrik Kugler im Zentrum von Genf, im Dreieck, wo Arve und Rhone zusammenfliessen, hat jedoch den Kontext seiner Arbeit radikal verändert. 150 Künstlerinnen und Künstler schaffen dort seit 1998 eine Form des Reichtums, den Genf sonst nicht kennt. Gleichzeitig beabsichtigen akademische Kreise nationaler Statur aus der Industriebrache ein neurowissenschaftliches Zentrum zu machen. Fretz gehört – fast etwas zur eigenen Verwunderung – zu den Wortführern der Kreativen, die als Gegengewicht zur universitären Wissenschaft das klassizistische Gebäude als Ort niederschwelliger kultureller Interaktion erhalten wollen, Biber (mitten in Genf) eingeschlossen. Als Grundlage und Legitimation hat der Künstler in zweijähriger Arbeit 8 grossformatige Bilder geschaffen, die das Panorama dieser märchenhaften Oase wiedergeben, als Jamboree aus Menschen und Bauten. Unsere Ausstellung hat das Privileg, diese Werke zusammenhängend vorstellen zu dürfen. Ein Ereignis. Beat Selz |
Philippe Fretz
Ausstellung:
September - Oktober 2010 |