Texte
Niklaus Manuel Güdel - Cylce de la mémoire - 23. September 2012 - Medieninformation
Niklaus Manuel Güdel gestaltet alle diese entleerten, in Weiß gehaltenen oder abwesenden Figuren mindestens ebenso sehr wie er sie verunstaltet. Malerei ist für ihn Entsagung, <Übung des Gedenkens>, Begegnung mit den eigenen Schattenbildern, denen der Kindheit, denen eines verlorenen oder neu erfundenen Paradieses, denen von Gestalten und Ereignissen, die seine Geschichte und seine intime Geografie (der Schweiz und Costa Ricas) begleiten oder sein Empfindungsvermögen geformt haben. Güdel weiß, dass das, was er zu <zeigen> wünscht oder <zeigen> muss, viel Unvollendetes erfordert. Er weiß, dass ein Gemälde ein mit Unterbrechungen, Verzichtsleistungen und Erwartungen gestalteten Weg darstellt. Es kommt vor, dass er gewisse Gemälde, die er für unvollendet, unvollendbar oder verloren hält, liegen lässt und dann, mehrere Jahre später entdeckt, dass sie sich auch so selbst genügten, dass sie alles aussagten, was ausgesagt werden konnte, ist es doch so wie Wittgenstein sagte, dass, <was nicht ausgesagt werden kann, verschwiegen werden muss>. Pierre Péju (Schriftsteller) Es ist die ihm eigene Stimme, die Niklaus Manuel Güdel hören lässt, eine so persönliche und darüber hinaus so interessante auch, weil sie sich nicht am Kreuzweg des Einflusses anderer Maler ortet, sondern vielmehr die Bündel neuer Anstöße gefühlsmässiger Erinnerungen bewusst oder unbewusst mit sicherer Hand verwebt. Lasst uns nicht zögern, uns auf dieses Geflecht einzulassen, uns von fernen Tönen wiegen zu lassen, die vom Leben und vom Tode zeugen, vom Verblassen und von traummässiger Wiedergeburt, vom Gedenken und Vergessen, von der Freude und dem Lächeln der Abwesenden. Darum, weil diese so entschwunden sind, sind sie als Wohltaten so gegenwärtig. Yves Guignard (Kulturmediator in der Fondation Beyeler) |
Niklaus Manuel Güdel
Ausstellung:
September 2012 |