Es ist nicht das Chiaroscuro der Renaissance, aber die Hell-Dunkel-Malerei von Helena Wyss-Scheffler bringt dieselben Wirkungen hervor. Sie steigert massiv das Räumliche, aber auch den Ausdruck der Werke. Dies wird noch betont durch die Wahl der Malmittel, vornehmlich Gouache (und Aquarell), in neuesten Werken hinter Glas aufgetragen. Damit entstehen samtartig matt schimmernde Oberflächen.
Die hochbegabte Künstlerin schafft mit Ansichten des Alltäglichen Werke von ganz besonderer Anmutung, die postmodern den Rahmen übersteigen. Wie wir wissen, muss sich ein Werk vom einfachen Ding unterscheiden lassen (Arthur Danto, The Transfiguration of the Commonplace, 1981). Im Falle der Werke von Wyss - Scheffler wird jedoch gerade nicht von der sinnlichen Erfahrung auf das Denken umgeschaltet (wie zum Beispiel bei Warhol !). Wir stehen nicht - einmal mehr - am <Ende der Kunst>. Vielmehr wird der Betrachterin, dem Betrachter eine Offerte unterbreitet, mit der je eigenen Wahrnehmung das eigene Bild zu generieren. Das schafft die einnehmende Kraft und Ausstrahlung dieser Werke, gelungen, raffiniert, unbedingt sehenswert. Beat Selz, 12.März 2018 |
Helena Wyss-Scheffler
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