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FRIEDRICH ZÜRCHER : Une vie de paysagiste – Ausstellung 4. - 25. September 2011 – Medieninformation
Vom Kunstmaler Werner Gfeller sagt Zürcher in seinem Lebenslauf, «dieser sei ihm ein wohlwollender, lieber Freund» geworden. Ich kann das auch von Fritz Zürcher sagen. Er war der Erste, der mit mir über Moral sprach. Damals war ich 28 jährig, frisch gebackener Doktor der Medizin. Diese Gespräche fuhren ein wie ein Meteorit, und wurden ein Leben lang fortgesetzt. Von Natur aus war Fritz Zürcher Maler und Philosoph. Wie es sich für Leute von seiner Qualität gehört, half er lange Jahre seiner Frau, einen Garnhandel aufzubauen. Leise entschuldigend sagte er dann, auch Handel könne ehrenwert sein. Die Landschaftsmalerei blieb das Kernanliegen. Eine Metapher für das moralische Problem, wie dem Bösen das Gute abzuringen ist. Das Wesentliche ist nur zu verfertigen, wenn wir ganz nach unserem Herzen leben, wenn wir nichts in den Weg legen der Tiefe des Daseins. Hier sprechen wir nicht von der «zufälligen Begegnung einer Nähmaschine mit einem Regenschirm auf einem Seziertisch» wie es den Surrealisten beliebte. Wer radikal nach dem Grund und den Gründen fragt, entdeckt irgendwann, dass der Grund ein Abgrund ist. Landschaftsmalerei kann so als Kraft des beharrenden Raums gegen die vorbeigehende Zeit verstanden werden, als Raumbild der Zeit. Diese lebenslängliche Arbeit steht für eine Art, die Last des Daseins auf sich zu nehmen. Für Heidegger der Test der Eigentlichkeit: «Der eigentliche Held trägt wie Atlas das Gewicht der Welt» und bringt dann noch «das Kunststück des aufrechten Gangs und des kühnen Lebensentwurfes» zustande(Rüdiger Safranski, 1994/2008). Beat Selz |
Fritz Zürcher
Ausstellung:
September 2011 |