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Mittelland Zeitung 23.Mai 2008
Ist Venedig eine Muschel? Kunst - Ulrich Studer zeigt in der Galerie Selz in Perrefitte, wie die Natur in der Zeit fliesst. Entstanden sind äusserst sinnliche Arbeiten. 2007 weilte der Solothurner Künstler Ulrich Studer drei Monate in Venedig, in der Dépendance des Schweizer Institutes in Rom, um, wie er schreibt, dem schönen Schein der „Steine tragenden“ Stadt auf die Spur zu kommen. Aquarelle und Air-brush-Collagen, die aus diesem Aufenthalt gewachsen sind sowie Mischtechniken im Kontext seiner Beschäftigung mit der La -Tène-Kultur bilden den Kern seiner Ausstellung bei „ Selz - art contemporain“ in Perrefitte unweit von Moutier. Ulrich Studer arbeitet anders. Der Main-Stream aktueller Kunst entspricht ihm nicht. Er ist Forscher mit dem Gefühl eines Künstlers. Was ihn an- und umtreibt, ist die Ahnung von Gemeinsamkeit zwischen einst und heute. Was haben die Kelten, die vor 2000 Jahren am Neuenburgersee lebten, ähnlich gesehen und erfahren wie wir? Warum ist uns Venedig so unerklärlich vertraut? Seine Annäherungen sind oft reduziert auf Spuren – so auch in den gezeigten Mischtechniken auf Teerpappe, die in stets vor Ort ertasteten Lineaturen die gemalten Oberflächen aufbrechen, um Zeit als Schichtung von Epochen sichtbar zu machen. Sinnlicher als die La-Tène-Arbeiten präsentieren sich die Untersuchungen zu Venedig. An ihrer Basis steht die Erkenntnis, dass sich das archaische Vertrautheitsgefühl, das Literaten und Künstler immer wieder thematisiert haben, im Wesen des Wassers ruhe, sich in den Wasserformen der Stadt und den Sedimenten der zuführende Flüsse zeige. Um dieses Gefühl zu visualisieren, legte er Muscheln auf den Fotokopierer, um in der Reduktion auf hell und dunkel die Grundformen und –Wölbungen zu erfahren. Diese Fotokopien integrierte der Künstler in Stadtpläne Venedigs. Das Ziel: Aufzuzeigen, dass Venedig wohl von Menschenhand angelegt wurde, dabei aber vom Wasser bestimmten Mustern folgen musste, genauso wie auch die Muschel ihre Form aufgrund natürlicher Wasser-Eigenschaften erhielt, Und tatsächlich, was Studer zur Collage formte und danach bei Gaemperle & Woodtli in Kleinlützel scannen und im Format von 27 x 30 Zentimeter je in Air-Brush-Technik hinter Glas spritzen liess, zeigt eine organisch anmutende Verwandtschaft. Was ist Forschung, was ist Kultur? Die Kunst hat die Freiheit der Spekulation, die Freiheit eine Ahnung bildnerisch zu gestalten und emotional in den Raum zu stellen ohne sie beweisen zu müssen. Wesentlich ist dabei die Fähigkeit, die Erwartung in Bildlichkeit zu übertragen. Sie darf nicht als Behauptung neben dem Bild stehen. Indem Studer Glas als Bildträger wählt, wissend dass die aufgespritzte Farbe dadurch zunächst „schwimmt“, gelingt es ihm, die Fotokopie und die Stadtplan in ein eigentliches Amalgam überzuführen. Breiten Raum nehmen in der Galerie die Aquarelle auf japanischem Washi-Papier ein. Diese sind in ihrer Bildlichkeit scheinbar ungegenständlich. Das täuscht allerdings, denn entstanden sind sie direkt auf den Boden - viele in einem Naturschutzgebiet am Lido von Venedig. In dieser unberührten Landzone formt das Wasser die Beschaffenheit des Bodens. Der nun im befühlen, im Ausstreichen mit dem Pinsel visuelle Gestalt annimmt. Auch hier ist Ulrich Studer Maler und sein Ziel ist das Bild. Das heisst, er lässt in einem konzentrierten, gar meditativen Akt, jene Punkte, Erhöhungen, Wellenbewegungen, Unebenheiten ins Wasser(!)farbenbild „einfliessen“, wie es seinem Gefühl entspricht. In dieser Zwischenzone, die man auch als Atem bezeichnen könnte, entsteht das poetische Moment, das die neuen venezianischen Aquarelle Studers auszeichnet. Anneliese Zwez Bieler Tagblatt 22. Mai 2008 Kultur Spuren der Zeit in der Landschaft Im Museum Schwab in Biel macht der LandArtKünstler Ulrich Studer Zeitsprünge bewusst. In der Ausstellung bei Beat Selz in Perrefitte zeigt er Hintergründe. Und bald zieht er ins Seeland. Ein bisschen ist sie schon „seine“ heilige, die Verena, die der Schlucht bei Solothurn den Namen gab. Immer wieder taucht die langhaarige, blonde, keltische (später christliche) Heilerin im schaffen Ulrich Studers auf. Auch „Enigma“, der dreitägigen La-Tène-Aktion im Museum Schwab (siehe Box) ist sie ahnfrau.Ulrich Studer befasst sich seit langem mit der keltischen La-Tène-Kultur, die an der Einmündung der Zihl in den Neuenburgersee ihr wichtigstes (Kult) –Zentrum hatte. Letzten Sommer liess er des nachts die Bucht im Licht von Fakeln so erstrahlen, dass der Ort für die anwesenden zeitlos wurde und das Damals ins Heute leuchtete. Intuitiver Denker Zu La-Tène-Funden am Neuenburgersee gehören überraschend viele Haar-Werkzeuge wie Rasiermesser oder Kämme. Auch Verena trägt als Attribute einen Kamm und eine Wasserschale mit sich. Waren die Haare der Stolz der Menschen vor gut 2000 Jahren, war das Scheren ein Ritual oder vielleicht eine Strafe? Man weiss es nicht. Ulrich Studer ist nicht Archäologe, sondern Künstler. Was ihn interessiert sind Spuren, die das Damals im Heute erahnbar machen; nicht wissenschaftlich, sondern intuitiv denkend. Sich erinnernd, wie er selbst in der Kantonsschule in Solothurn mit dem Kopf unter dem Fotokopierer experimentierte, um überraschende Stränge und Formen sichtbar zu machen, lädt er jetzt am kommenden Wochenende die Besuchenden ein, ihre Haare zu fotokopieren und das Resultat im Angesicht von Fundstücken aus der La-Tène-Zeit mit Augen und Sinnen zu „durchkämmen“. Ist Venedig eine Muschel? 2007 weilte Ulrich Studer drei Monate in Venedig, in der venezianischen Dependance des Schweizer Institutes in Rom, um, wie er schreibt, dem schönen Schein der „Steine tragenden“ Stadt auf die Spur zu kommen. Seine Erkenntnis: Das archaische Vertrautheitsgefühl ruht im „Wesen des Wassers, das sich in den Wasserformen der Stadt und den Sedimenten der zuführenden Flüsse“ zeigt. Was Studer jetzt bei „Selz-art contemporain“ in la Perrefitte zeigt, sind ortsspezifische Resultate, die aber zugleich weit über ihre Verortung hinausweisen. Reihen sich die sur place – im Naturschutzgebiet am Lido zum Beispiel – direkt auf dem Boden gemalten Aquarelle auf japanisches Washi-Papier mehr oder weniger ins bisherige malerische LandArtWerk des Künstlers wie es zuletzt im Kunsthaus Grenchen zu sehen war, so überraschen die via Air-brush-Technik hinter Glas applizierten Collagen. Ähnlich den fotokopierten Köpfen von einst, legte Studer Muscheln aufs Lichtfenster, um losgelöst von ihren Zuordnungen - ihre gewachsenen Formen zu finden. Die vom unkonformen Lichteinfall herrührenden Unschärfen gemahnen dabei in die Kräfte fliessenden Wassers. Diese Fotokopien legte er nun unter anderem auf stadt- oder Quartierpläne der von Wasseradern durchzogenen Lagune und liess die Collage bei Gaemperle&Woodtli in Kleinlützel scannen und in Airbrush-Technik hinter Glas spritzen, etwa 27 x 30 Zentimeter gross. Weil die Farben im Prozess auf dem Glas „schwimmen“ entsteht nicht nur ein gewolltes Amalgam der Bestandteile, sondern erneut eine Unschärfe, welche die (Ur)-grundformen betont und die Oberfläche in ihrer Lesbarkeit reduziert. Spontan erkennt man, dass sich Stadt- und Muschelformen als das Eine im Anderen zeigen und man begreift, warum in alten Reisebeschreibungen stets vom „Organismus“ Venedigs die Rede ist. Oder, anders ausgedrückt, Wasserformen bilden seit Jahrtausenden ähnliche Formcharakteristiken heraus, Organe, die ebenso der Mensch wie die Landschaft, die Muscheln und die Bucht von La-Tène in sich tragen. Das berührt. Bald ein Seeländer? Die bedeutendste LandArt-Arbeit, die Ulrich Studer je realisierte, war die Erleuchtung des Jurasüdfusses von Vingelz bis Neuenstadt mit Tausenden von Kerzen, am Karfreitag 2000. Das Bielerseeufer hat den Solothurner seither nie mehr ganz losgelassen und nun sogar „gepackt“ Seit weinigen Monaten sind Ulrich und Alexandra Melar Besitzer der „Sunneflue“ ob Twann, direkt neben dem Eingang zur Twannbachschlucht. „Ein herrlicher Ort, verankert im Stein, nahe am Wasser und im Ausblick mit Weite und Ferne verbunden „ sagt Studer. Bis vor kurzem lebte der Grafiker Frank Furer und zuvor sein Vater, der Maler Fritz Furer in dem einst als Schützenhaus erstellten Gebäude. Er spüre sich daselbst allerdings noch nicht genügend, um bereits einen Umbau beschliessen zu können, sagt der Künstler, aber Gespräche seien im gang. Le Quotidien Jurassien – Culture / Art, Samedi 17 mai 2003-05-19 La nature vue et vécue par Ulrich Studer, à la Galerie Selz à Perrefitte La nature, quel artiste ne s’en inspire pas ? Rarement pourtant, on se sent si proche d’elle qu’en présence des œuvres d’Ulrich Studer, qui expose jusqu’au 25 mai à la galerie Selz – Art contemporain, à Perrefitte. Il règne dans les locaux clairs aux belles proportions une atmosphère envoûtante, faite de force, d’élégance, d’authenticité. Jean-Pierre Girod Né en 1955, Ulrich Studer partage sa vie entre Rüttenen, dans le canton de Soleure, et Intragna, au Tessin. L’artiste est avant tout connu pour ses réalisations dans le domaine du Land art. Ses interventions dans la nature l’ont conduit à illuminer pendant une nuit les gorges de Verena, près de Soleure, puis, en avril 2000, à éclairer de 25 000 bougies les vignobles du lac de Bienne par une nuit sans lune, transformant le paysage en une féerie qui attira 40 000 spectateurs. Pour ces actions, et d’autres, Ulrich Studer reçut l’année dernière le « Prix de l’art du paysage » attribué par le canton de Soleure, alors que la ville de Granges lui décernait il y a quelques mois son Prix culturel pour l’ensemble de son œuvre. Le chaos et l’harmonie Le canton de Berne a lui aussi rendu hommage à l’artiste soleurois, mais d’une façon, disons, inaboutie. Il lui commandait il y a quelques années une série d’œuvres censées animer les espaces de la Fondation Bellelay. Le photographe prévotois Jean-Claude Wicky était associé au projet et tous deux ont réalisé les œuvres commandées. Or, un étranglement budgétaire a conduit la Fondation à renoncer à son idée. Mais les œuvres sont là, pour la première fois les grandes toiles d’Ulrich Studer réalisées dans ce cadre sont dévoilées au public, et c’est admirable. Une sorte d’écriture spontanée qui traduit ou plutôt prolonge les vibrations, le souffle, l ‘esprit du paysage Le titre de l’exposition ne trompe pas : Signatures – A l’approche des paysages jurassiens, révèle un artiste non seulement proche de la nature par les thèmes choisis, par ses représentations de paysages, mais aussi par sa manière de peindre, son style combinant le chaos du détail et l’harmonie d’ensemble, comme par une technique à l’ancienne qui conduit le peintre à préparer lui-même ses couleurs au moyen de pigments minéraux (calcaire, fer) et végétaux, trouvés sur les sites qu’il peint, une colle d’amidon servant de liant. L’apect naturel des œuvres frappe d’entrée. En prise directe avec la nature Les Signatures dont il est question font aussi référence aux signes que Paracelse remarquait dans la nature, les considérant somme des informations sur les possibilités d’interaction entre cette dernière et l’homme. La nature, disait l’alchimiste et médecin suisse, est « un vaste organisme dans lequel les choses naturellles s’harmonisent et sympathisent réciproquement. Le macrocosme et le microcosme ne font qu’un. Ils ne forment qu’une constellation, une influence, un souffle, une harmonie, un temps, un métal, un fruit. « Et c’est précisement ce qu’on ressent face aux œuvres d’Ulrich Studer, en parfaite intelligence, en profonde harmonie avec les paysages qu’il peint, transcirvant sur toile jusqu’à l’énergie qui s’en dégage, avec une rare économie de moyens. Chez lui, pas de représentation, pas d’ « image » à proprement parler, aucune application particulière non plus dans le rendu de ces austères flancs de montagne ou d’un creux de glace, mais, enlevée à larges traits vibrants, une sorte d’écriture spontanée qui traduit ou plutôt prolonge les vibrations, le souffle, l’esprit du paysage, comme si elle était en prise directe avec lui. En fait, rien que du vécu, de l’émotion brute, aux antipodes de la vision contemplative introduite par le romantisme, qui se manifeste aujourd’hui encore jusque dans certaines expressions plastiques des plus branchées, avec son cortège de mélancholie extatique et son affirmation du moi. L’authenticité de l’art d’Ulrich Studer, son extraordinaire présence viennent au contraire de l’humilité du peintre, de son effacement devant le spectacle de la nature, dont il est somme toute un élément, et s’affirme comme tel. La Région / 16 mai 2003 – expositions Perrefitte – Galerie Selz – Ulrich Studer Ce sont des oeuvres magistrales qu’Ulrich Studer présente à la Galerie Selz de Perrefitte. Elles ont été créées pour la Fondation Bellelay et sont présentés pour la première fois. C’est une représentation des terres jurassiennes que le peintre nous offre avec bonheur. Soleurois, il a reçu l’an dernier le Prix de l’art paysagiste du canton de Soleure. On lui doit notamment Viniterra, projet qui faisait scintiller 25 000 bougies le long du lac de Bienne. Son exposition de Perrefitte mérite le détour. (Bt) Le Journal du Jura / 3 mai 2003 Perrefitte / Exposition Ulrich Studer Paysages régionaux L’espace d’art contemporain SELZ continue sa démarche artistique qualitative. Il accueille depuis dimanche un artiste soleurois très original, en la personne de Ulrich Studer. Ce nom n’est peut-être pas encore très connu du grand public; pourtant, tout le monde a encore en mémoire une de ses œuvres, très spectaculaire, le spectacle lumineux de la Viniterra, constituée de 25 000 bougies réparties le long des murs du vignoble du lac de Bienne. Lauréat en 2002 du prix de « l’art du paysage « décerné par le canton de Soleure, Ulrich Studer présente à Perrefitte une œuvre unique et originale, encore jamais révélée au public. L’artiste a inventé son propre langage, ainsi que sa propre téchnique, afin de traduire l’aspect atmosphérique, géologique, romantique et parfois mystérieux de certains paysages jurassiens. Pour ce faire, hormis de longs moments passés en lien direct et initme avec la nature, il a crée une technique picturale surprenante, en utilisant un support original et très adéquat. Le résultat, tout empreint de légèreté, se traduit sur de grands tissus fins en coton qui, superposés, jouent de leur transparence et recréent cet univers naturel subjectif et mystique des paysages de notre région. Toutefois, Ulrich Studer ne se contente pas uniquement d’emmener le spectateur dans une réinvention de l’art pictural contemporain, mais il incite plutôt celui-ci à une nouvelle appréhension de son univers géographique. On sent dans ses peintures la puissance et l’esprit des paysages, avec toutes leurs anecdotes, leurs légendes et leurs mythes. La force de l’œuvre provient aussi de cette impression de légèreté et de liberté dégagée par ces toiles, si fines et fragiles, qui contrastent parfois avec la rudesse des paysages, littéralement imprégnés sur celles-ci. La matière est aussi habilement retranscrite, car sur ce point Ulrich Studer ne lésine sur aucun moyen. De ce fait, il prépare lui-même ses couleurs, en allant chercher directement dans les entrailles de la terre, les pigments dont il a besoin. Cette manière très artisanale de fonctionner confère à son œuvre, un sentiment d’authenticité qui renforce encore davantage le lien entre la toile et le sujet. Ainsi, le paysage devient toile et la toile devient terroir. Ce subtil marriage conférant aux toiles une résonance romantique fait ressortir l’initimité entre l’artiste et son œuvre. C’est donc au travers de cette exposition, dégageant un fort esprit de liberté, que la galerie d’art de Perrefitte va se transformer en un lieu d’évasion totale face à cette nature si habilement redécouverte. (jhe) Solothurner Zeitung + Grenchner Tagblatt / Mittellandzeitung ; 2003-05-03 Künstlerische Signaturen der Landschaft GALERIE SELZ • Landschaftskünstler Ulrich Studer zeigt im Juradorf Perrefitte seine neuesten Arbeiten Die Galerie von Beat Selz in Perrefitte unweit von Moutier ist ein kleiner Brückenkopf - zum Jura, zu Solothurn, zu Biel. Nach René Moeschler (Malerei) zeigt jetzt der im vergangenen Jahr vom Kanton Solothurn ausgezeichnete «Viniterra»- und «RockBarock»-Künstler Ulrich Studer «Signaturen der Landschaft». Studer (48), zudem Kunstpreisträger 2002 der Stadt Grenchen, suchte lange, wie er seine historischen, geologischen und emotionalen Landschafts-Recherchen nicht nur in Installationen auf der einen, Dokumentationen auf der andern Seite einbringen kann. Mit hauchdünnen, vielfach mehrschichtigen semitransparenten Flies-stoffen, auf welchen sich Nahsichten von Landschaft, von Erde, Wasser, Felsen quasi räumlich abdrucken, ist ihm dies jetzt so eindringlich wie nie zuvor gelungen. Die Oberflächen der vielfach grossformatigen Arbeiten haben etwas Hautartiges an sich und verweisen doch auf eine ganz andere Dimension als jene des Menschen. Denn die Spuren sind viel eher Runsen, die sich über Jahrtausende, zuweilen auch «über Nacht», in die Natur eingeschrieben haben. (az) Le Temps / Sortir No 78, du 24 au 30 avril 2003 Ulrich Studer « signe » les paysages jurassiens L’artiste soleurois expose dans une galerie récemment ouverte au cœur du jura bernois Après Jean-René Moeschler, artiste jurassien, Selz art contemporain accueille Ulrich Studer, lauréat du Prix de l’art paysagiste 2002 décerné par le canton de Soleure. De ce canton vient justement la famille Selz : Beat Selz, ancien médecin reconverti en galeriste, sa femme également médecin et ses trois fils. Installés à Perrefitte, où ils ont acquis une ferme, le Clos du Tacon, ils y ont installé la continuité de la galerie du Tilleul et conçu l’espace baptisé Selz art contemporain. Ils ont mandaté les jeunes architectes Bakker et Blanc, déjà auteurs de l’extension du Musée jurassien des arts de Moutier, qui ont réalisé dans le domaine même un lieu à l’architecture très sobre, ouvert sur le paysage. La galerie privilégie des travaux bidimensionnels, dont le contenu affectif et spirituel s’allie à la maîtrise technique et à l’économie de moyens. Auteur de dessins lumineux de grande envergure, comme Viniterra, mise en scène des murs du vignoble du lac de Bienne, Ulrich Studer cherche « l’expression muette de la nature », le point de rencontre entre l’homme et son environnement. Il exécute in situ des peintures au pigment sur des tissus d’une extrême finesse, qu’il combine, dans son atelier, à d’autres matériaux. Ainsi traduit-il ce sentiment de tout randonneur : « La terre me regarde.» Laurence Chauvy Les Choix de sortir : « sans hésiter une seule seconde» Bieler Tagblatt / Kultur, 2003-04-30 Perrefitte: Ulrich Studer Die Signaturen der Landschaft azw. Wenn an einem Sonntag Autos mit Berner, Solothurner, jurassischen, Zürcher, Basler Schildern das kleine Juradorf Perrefitte verstellen, dann ist wohl Vernissage im modernen Galerie-Kubus von Beat Selz. Die Galerie unweit von Moutier ist ein kleiner Brückenkopf. Zum Jura, zu Solothurn, zu Biel. Nach René Moeschler (Malerei) zeigt jetzt der in Grenchen arbeitende «Viniterra»- und «RockBarock»-Künstler Ulrich Studer «Signaturen der Landschaft». Studer (48), Kunstpreisträger 2002 der Stadt Grenchen, suchte lange, wie er seine historischen, geologischen und emotionalen Landschafts-Recherchen nicht nur in Installationen auf der einen, Dokumentationen auf der andern Seite einbringen kann. Wie sich die Identität der Landschaft als Ort der Natur und der Geschichte der Menschen bildnerisch zeigen kann, ohne in überlieferte Landschaftsmalerei abzugleiten. Mit hauchdünnen, vielfach mehrschichtigen semitransparenten Fliesstoffen, auf welchen sich Nahsichten von Landschaft, von Erde, Wasser, Felsen quasi räumlich abdrucken, ist ihm dies jetzt so eindringlich wie nie zuvor gelungen. Die Oberflächen der vielfach grossformatigen Arbeiten (darunter die hier abgebildete «Randzone» von 2003) haben etwas Hautartiges an sich und verweisen doch auf eine ganz andere Dimension als jene des Menschen. Denn die Spuren sind viel eher Runsen, die sich über Jahrtausende, zuweilen auch «über Nacht», in die Natur eingeschrieben haben. |
Ulrich Studer
Ausstellung:
April - Mai 2003 |